Bericht IM Neuseeland Nahezu verjährt, jetzt doch, wie versprochen, einige Zeilen zum IM Neuseeland 2005. Kampftag war der 05. März 2005. Ein motivierter, gut vorbereiteter Alexander M. am Start des Kiwi-Ironman. Vielleicht zuvor noch ein paar Worte zur Vorbereitungsphase. Hab ca. 3 Monate gezielt für den Tag X trainiert, wobei ich das Hauptaugenmerk auf die Verbesserung meiner Laufleistung gelegt habe. Meine Laufumfänge bewegten sich zw. 50 und 80km pro Woche, was sich auch deutlich bei meinen km-Leistungen wiederspiegelte. Im Gedanken hatte ich 3h und 30min für den Marathon eingeplant. Am Rad bzw. am Ergometer hatte ich ab Oktober bis zum 05. März vielleicht knappe 1000km abgespult, nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber die Rad-Ergometrie zwei Wochen vor dem Wettkampf gab mir recht. 250Watt bei 1,5mmol waren in Ordnung um die 180km relativ unbeschadet zu überstehen. Diesmal wollte ich wirklich locker schwimmen und radln und erst beim Laufen die Sau raus lassen. Für die 3,8km lange Schwimmstrecke ging ich durchschnittlich 3mal die Woche in die Südstadt. Zum Tempo von Markus Rogan hat es nicht gereicht, aber dessen Wettkämpfe dauern üblicherweise auch keine 10 Stunden. Doch etwas unrund machte mich die Tatsache, dass mein Zipp (für alle, die es nicht wissen sollten: the world´s fastest bike ever) nicht mit nach Neuseeland wollte. Habe drei Tage vor Abflug entdeckt, dass mir das vordere Schaltseil abgerissen ist. Dummerweise verläuft der Bowdenzug im Inneren des Karbonrahmens, noch dümmer war, dass die Führung verstopft und nicht sauber zu bekommen war. Bekam zwar die Hilfe vom RLS und vom Grey, aber auch die konnten mein Zippi nicht gesund machen. Habe mich danach erkundigt bezüglich der Möglichkeit mit nur einem vorderen Zahnkranz das Rennen zu bestreiten, habe aber auch diese Möglichkeit sogleich wieder verworfen. Variante zwei – eine ad hoc Reparatur war mir zu unsicher, da mir die Zeit zum Testen gefehlt hätte. Somit blieb mir nur noch Variante 3 – eine Leihrad. Supertoll hab ich mir gedacht und gleich mal begonnen zu telefonieren. Ein paar Stunden später hatte ich zwei Angebote in der Tasche mit der Qual der Wahl. Gleich mal vielen vielen Dank an meine Retter Jürgen S. und Martin M., die mir sofort ihre Maschinen angeboten haben. Hab mich für den Rolfi von Jürgen entschieden (28“, Trek, Karbonrahmen, Vollausstattung), da blieb nur noch die Angst vor der nicht gewohnten Geometrie. Zur Beruhigung bin ich am Vortag des Wettkampfes eh 10km damit gefahren und hab das Feintuning gemacht. Na ja – soweit so gut – das Rennen konnte beginnen. Meine Betreuerin (Chefin, Lebensgefährtin Susanne) und ich landeten 5 Tage vor dem Wettkampftag in Auckland und bewegten uns mit dem Campervan durchs Land Richtung Taupo – dem Austragungsort des IM. Mit der Zeitumstellung hatte ich keine gröberen Probleme – der 05. März konnte kommen. Ein „Deppata“ (Tschortschi) und seine neue Flamme (Michi) flogen auch mit. Tschortschi hat sich 3 Monate zuvor von mir überreden lassen auch am Event teilzunehmen. Am Morgen des 05. März läuteten um 05:00 Uhr die Alarmglocken. Eigenartigerweise war ich sogleich hellwach und zog mir meinen De-soto Einteiler an, der mich auch ins Ziel bringen sollte. Am Morgen war es kalt aber es sah nach Schönwetter aus. Nicht allzu viel Wind und Temperaturen um die 5°C. Ich aß mein Continental Breakfast (1 Powerbar, 1 Marmeladesemmel, 1 Honigsemmel, 1 Kaffee) und machte mich dann gleich mal auf zu einem Angst-Lulu. Erleichtert schnappte ich mir meine Stirnlampe und checkte in der Wechselzone mein geliehenes Bike. Es schien alles in Ordnung und ich bewegte mich nochmals in Richtung Campervan, der direkt im Bereich der Ironman-City bzw. Wechselzone stand. Meine Nervosität hielt sich in Grenzen und ich zog mir gemächlich meinen Neoprenanzug an. Susi war wie immer aufgeregter als ich selbst und trieb mich an schneller zu machen. Um 06:30 Uhr bewegten wir uns in Richtung Seeufer zum Schwimmstart. Es begann gerade zu dämmern, als wir uns ca. 15 Minuten vor dem Start ins Wasser begaben. Es herrschte eine Unruhe, eine noch in Zaum gehaltene Energie im Wasser war zu spüren, die aus allen Teilnehmern herausgelassen werden wollte. Punktgenau um 07:00 Uhr erfolgte der Start. Der Schwimmkurs lässt sich einfach beschreiben. Zuerst parallel zum Ufer 1800m geradeaus, dann 90 Grad rechts, ca. 50m in Richtung Seemitte, wiederum 90 rechts und die 1800m retour bevor man kurz vor dem Schwimmausstieg nochmals 90 Grad rechts in Richtung Ufer musste. Ich stand beim Wasserstart in guter Position und ging es erstmals verhältnismäßig locker an. Die Wellen kamen während der 2 mal 1800m immer von der Seite und waren nicht zu unterschätzen. Bezüglich der Wasserqualität ist der Tschortschi zu befragen, der sich bei ca. 3000m ein „Sturzachterl“ gegönnt hat und gleich darauf die Fische gefüttert hat. Ausgestiegen bin ich mit 57min und 38sec, Gesamtrang 137, Schnitt 1:30 auf 100m – alles nach Plan. Zwischen der Radwechselzone und dem Schwimmausstieg sind knappe 500m zu laufen – genügend Zeit also zum Winken und sich die Frisur zu richten. Ich ließ mir 6min und 12sec. Zeit dafür bevor ich mich auf´s Radl schwang. Zu Beginn der Radstrecke zeigte mein Radcomputer 8°C an, nicht gerade viel, wenn man halbtrocken mit ärmellosem Einteiler am Bock sitzt. Stellte aber kein großes Problem dar, wenn man nicht auf ein wenig Zehengymnastik vergaß. An oiden Steira bringt des net um! Mit dem Rad waren 2 Runden zu je 90km zu bewältigen. Die Höhenmeter beschränkten sich auf ca. 700m in Summe, also nur halb so viel wie beispielsweise beim IM-Austria. Im Wesentlichen sind es 2x2x150m-Anstiege plus allfällige Wellen. Viel mehr Probleme machte da schon der Asphalt – wenn man das Gemenge aus groben Kies und Bitumen so nennen möchte. Der Rollwiderstand ist die Hölle, am besten man denkt gar nicht daran. Vermutlich sind ca. 2 km/h gegenüber Kärnten in Abzug zu bringen. Der Wind machte da schon weniger Probleme, er kam zwar merklich in der zweiten Runde auf, d.h. auf den letzten 45km, aber hätte gemäß Erzählungen anderer Teilnehmer viel schlimmer ausfallen können. Summa summarum wetzte ich meinen Hintern 5h 36min und 41sec auf dem Sattel (192 Gesamtrang, 32,1 km Schnitt) bevor ich in der zweiten Wechselzone vom Rad abstieg. Was die Ernährung betrifft, nicht das ihr glaubt auf die habe ich vergessen, arbeitete ich ausschließlich mit Fremdverpflegung, die vom Organisator bereitgestellt worden war. Pro4 – wem das etwas sagen sollte. Ich hab mir die Dinger übers Internet bestellt und getestet. Inhaltlich sind sie ähnlich den Powerbar Produkten, über den Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Mir haben die Riegel und die Gels gut schmeckt, das Gesöff weniger. Am Rad habe ich das ganze Sortiment getestet – vom Getränk, wie sich später noch herausstellen sollte, hab ich vermutlich zu viel getankt, im guten Glauben wie ein Kamel einen Vorrat fürs Laufen zu bekommen. Weise Leute haben mir danach gesagt, dass der Darm eine maximale Aufnahmekapazität besäße und allzu viel Magnesium dem Magen auch nicht wohl bekommt. Während des Wettkampfes alles Dinge die weit von mir lagen. Ich stieg locker vom Rad und war guter Dinge was den bevorstehenden Marathon anbelangte. Beim zweiten Wechsel ließ ich nichts anbrennen und benötigte nur 1min und 23sec. um auf die Laufstrecke zu kommen. Leider haben mich die Volunteers mit dem Sunblocker übersehen und ließen mich relativ ungeschützt vor der Strahlung auf die Marathonstrecke. Die ersten beiden Kilometer ging ich locker an, in Anbetracht der doch mittlerweile herrschenden 24°C. Als ich das Tempo erhöhen wollte, bekam ich merklich Probleme mit dem Magen-Darm-Bereich. Ich versuchte locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen. Die immer stärker werdenden Schmerzen verhinderten aber ein schnelleres Laufen. Zu Beginn hatte ich noch Hoffnung auf ein Nachlassen der Probleme mit der Zeit, doch sie wurden größer. Die Laufstrecke an sich ist als relativ schwer einzustufen, da es ständig in lang gezogenen Wellen auf und ab geht. Doch das war meine kleinste Sorge, die mich auf den ersten 10km begleitete. Die Strecke ist eine Wendepunktstrecke, welche zweimal zu durchlaufen war. Beim ersten Wendepunkt war es dann soweit – aus mit Laufen. Ich blieb im Schatten eines Baumes stehen, an ein Laufen war nicht mehr zu denken. Die kleine Hoffnung auf eine Hawaiiquali waren in diesem Moment ausgelöscht worden. Andere Gedanken wie Aufgabe drängten sich in den Vordergrund. Doch der Wille stirbt zuletzt und so ging ich erstmals weiter. Anstatt einer erhofften Verbesserung meines Zustandes blähte sich mein Magen von Kilometer zu Kilometer mehr und mehr auf. Bei Kilometer 15 musste ich mich erstmals übergeben. (Für Insider: Der Ottifant konnte mir in diesem Moment nicht das Wasser reichen.) Etwas erleichtert und nach einigen Minuten Pause ging ich weiter, an ein Laufen war nach wie vor nicht zu denken. Zurück bei Start und Ziel warteten bereits einige besorgte Gesichter auf mich. Leider konnte mir in diesem Moment niemand helfen. Ich konnte mich am WC etwas erleichtern, doch zuwenig zum Laufen. Deshalb entschied ich mich ein wenig im Gras am Rücken liegend zu entspannen. Die Zeit war mir in diesem Moment nicht mehr wichtig, zu sehr war ich mit meinen Schmerzen beschäftigt. Das isotonische Getränk hab ich ab Kilometer 8 auch nicht mehr angerührt, allein der Gedanke daran ließ ein Übelkeitsgefühl in mir entstehen. Am Rücken liegend verbrachte ich so ca. 15min, die Ruhe nur von Blähungsgeräuschen und Susis Zusprache unterbrochen. Aber die Unterbrechung half mir und ich merkte sichtlich eine Verbesserung meines Zustandes. Ich nahm mich zusammen und versuchte wieder zu laufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auf meine geplante Laufzeit bereits über eine Stunde verloren. 11 Kilometer gehen und ein Mittagspäuschen dauern eben... Aber von den Schmerzen weitestgehend befreit, konnte ich zumindest wieder ohne Unterbrechungen laufen, was mich dazu bewegte, erstmals ans Finish zu denken. Ich nahm nur noch abwechselnd Wasser, Cola und Orangenspalten zu mir. Mein Gesamtzustand war in Ordnung, da ich kräftemäßig nichts eingebüßt hatte, durch meinen ausgedehnten Spaziergang entlang der Laufstrecke. Nachdem ich den Wendepunkt das zweitemal erreicht hatte, ging es mir so gut, dass ich auf Niveau des geplanten Lauftempos die letzten Kilometer absolvieren konnte. Der Zieleinlauf war unbeschreiblich, die Zuschauer entlang der gesamten Laufstrecke feuerten jeden einzelnen Teilnehmer an – auch solche die nur gingen. Am Ende war da eine Laufzeit von 5h 8min und 9sec. (Gesamtrang 774, 7,19km/h Schnitt) die mir zu einer Finischerzeit von 11h 50min und 1sec verhalf und den 406 Gesamtrang bescherte. Von der Hawaiiquali wäre ich auch bei einer 3h und 30min Laufzeit noch immer 20min entfernt gewesen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Auch zu Erwähnen ist der unvergessliche Urlaub danach. Neuseeland ist eine Reise wert. Möge die Macht mit euch sein (Jedi)!!! Alexander Bericht über meinen ersten Bewerb über die olympische Distanz am 8.8.2004 in Mürzzuschlag posted by Susanne Was soll ich sagen, es war nicht mein Tag! Abgesehen von den vielen kleinen Dingen, die während des Bewerbes nicht gepasst haben, hatte ich mich erst 4 Tage zuvor dazu entschlossen, den Bewerb überhaupt zu machen. Meine Vorbereitung war dementsprechend schlecht, da ich mich auf den Schnuppertriathlon eingestellt hatte und das wäre leicht und locker zu schaffen gewesen, jetzt, wo ich bereits in Gösselsdorf (Strecke nur mehr geringfügig kürzer als ein Kurztriathlon) gestartet bin und es mir dort so gut gegangen ist. Aber im nachhinein hilft auch kein jammern mehr - selber Schuld!!!!! Ich war diesmal nicht übermäßig nervös, da ich mir als Ziel nur "durchkommen" gesetzt habe und ich wusste, dass ich das auf jeden Fall schaffe. Beim schwimmen ging es mir recht gut, obwohl ich noch nie 1,5 km in einem durch geschwommen bin und auch bis jetzt nicht diese Distanzen trainiert habe. Beim Wechsel aufs Rad gab es dann das erste Problem: Ich steige auf, trete in die Pedale und merke, dass ich einen Platten habe. Zurück mit dem Rad in die Wechselzone und Alex, meinen Trainer, Betreuer und Verlobten suchen, welchen ich dann auch gleich fand. Sein Bruder Christian nahm mir gleich das Rad aus der Hand und sprintete damit Richtung Auto, Alex auf der anderen Seite zum Auto, um ein anderes Hinterrad zu holen. Günter Pumhösl half ebenfalls mit, damit mein Rad wieder schnell einsatzbereit war. Mit ca. 4 Minuten Verspätung und einem kurzen Gespräch mit der Wettkampfrichterin, konnte ich meine Fahrt endlich aufnehmen. (Ein Wechsel des Rades ist der Regel nach eigentlich nicht erlaubt, als ich ihr aber sagte, dass dies mein erster "Kurzer" ist und ich eigentlich nur durchkommen möchte, hat sie ein Auge zugedrückt! Vielen Dank an dieser Stelle!) Das Radfahren ist nicht gerade meine Stärke, mache es auch erst seit einem Jahr und ich hatte und habe leider noch immer, mit einigen Problemen zu kämpfen. Es hat sich schon sehr verbessert, je öfter und länger ich trainiere, aber bis ich ganz schmerzfrei bin, wird es wohl noch etwas dauern. Somit bin ich mit meiner Radleistung ganz zufrieden - nach 2 Regengüssen und dann ist mir auch noch die Kette runtergesprungen... Und ich war wirklich froh, als ich nach den 40 km endlich vom Rad steigen konnte. Und beim Laufen lief es auch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. (Zumindest hatte ich diesmal keine Bauchkrämpfe und Seitenstechen...) Die erste Runde hindurch (5 km) hatte ich dafür Krämpfe in den Waden und die Beinhaut schmerzte ebenfalls. Daher war nur eine Durchgangszeit von 30:30 drinnen. Und ich war überglücklich, als Alex mir ein ISO reichte, nach ein paar Schluck konnte ich weiterlaufen und merkte auch gleich, wie die Krämpfe nachließen. Am Schluss gab ich noch mal ordentlich Gas und kam mit einer Laufzeit von 57:40 ins Ziel, womit sich eine Gesamtzeit von 3:00:12 Std. ergibt.
Abzüglich der 4 Minuten meiner Reifenpanne ist das ein ganz passables Ergebnis und ich bin überglücklich, es geschafft zu haben. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an meine "Mechaniker" und die Fans. Es ist wirklich ein ganz tolles Gefühl, wenn man angefeuert wird und einem jedes Mal die Gänsehaut aufsteigt, vor lauter Aufregung. Mein größter Dank gilt meinem Schatz Alex - ohne Dich hätte ich nie mit dem Triathlon angefangen, nie erleben können, wie schön es ist, ein Ziel zu erreichen und an sich zu arbeiten! Das gemeinsame Training motiviert unheimlich und es ist schön, auch diese Zeit zu Zweit zu verbringen. Viel gemeinsame Zeit bliebe ansonsten von einem Tag nicht übrig.... zurück |